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16.11.2013
Update: Deutsches Rotes Kreuz ruft zu Spenden für Philippinen auf
Der verheerende Wirbelsturm "Haiyan" ist mit Windgeschwindigkeiten in Rekordhöhe und gewaltiger Zerstörungskraft über die Philippinen hereingebrochen. Hunderttausende Betroffene benötigen dringend Hilfe...
Die Spitzenwindgeschwindigkeiten von "Haiyan" liegen bei 275 Kilometern in der Stunde, weit über der Schwelle zur gefährlichsten Taifun-Kategorie. "Haiyan" wird von heftigen Regenfällen begleitet und gilt als der schwerste Wirbelsturm auf den Philippinen innerhalb der vergangenen 30 Jahre. Mehr als 680 000 Menschen in 22 Provinzen mussten ihre Häuser in Küstengebieten oder anderen gefährdeten Regionen verlassen.
Das philippinische Rote Kreuz (PRC) hat in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden die umfangreichen Evakuierungen in den betroffenen Gebieten etwa 650 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Manila unterstützt. Weitere Helfer des Roten Kreuzes auf den Philippinen sind mobilisiert und werden in die Region entsendet, sobald es die Sicherheitssituation zulässt. Bereits im Vorfeld des Sturms hatten Rotkreuz-Helfer über ein Frühwarnsystem die Menschen alarmiert und Sicherheitshinweise ausgegeben. Trotzdem: Es sind wohl mindestens 10.000 Tote in der Region, 400.000, vielleicht 600.000 Obdachlose. (Diese Zahlen wurden am 11.11.2013 unter "tagesschau.de" veröffentlicht). Menschen, die auf der Suche nach Essen durch die Straßen irren. Es muss schnell geholfen werden!
Das Deutsche Rote Kreuz stellt dringend benötigte Hilfsgüter für die vom Taifun Haiyan betroffenen Menschen auf den Philippinen bereit. Bei den Gütern handelt es sich etwa um Küchensets, Schlafmatten, Hygieneartikel und Decken, die rund 50.000 Betroffenen zugute kommen werden. „Es fehlt den Menschen am Nötigsten. Die größte Herausforderung ist derzeit, die Hilfsgüter zu den Menschen zu transportieren, da große Teile der Infrastruktur wie Straßen, See- und Flughäfen stark beschädigt sind“, sagt Christof Johnen, Leiter der Internationalen Zusammenarbeit beim DRK.

Die Hilfsgüter haben einen Wert von rund 500.000 Euro, die das Auswärtige Amt bereitgestellt hat. Zuvor hatte das Deutsche Rote Kreuz bereits 50.000 Euro an Eigenmitteln zur Verfügung gestellt, um die Erkundungsteams des Philippinischen Roten Kreuzes vor Ort zu unterstützen, unter anderem mit Ausrüstung und Kommunikationstechnik.

Zugleich versorgen Rotkreuzhelfer vor Ort Taifun-Opfer mit Nahrungsmitteln, Wasser und Hygieneartikeln, leisten Este Hilfe und unterstützen die Suche nach Vermissten. Ein erster Hilfskonvoi mit drei Tanklastwagen wurde auf den Weg gebracht. „Wer drei Tage lang kein Trinkwasser bekommt, ist in akuter Lebensgefahr. Deshalb ist die Versorgung mit sauberem Wasser ein Schwerpunkt des Roten Kreuzes“, sagt Johnen.

Nach bisherigen Erkenntnissen sind in 39 Provinzen, die 650 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Manila liegen, etwa 9,5 Millionen Menschen von Taifun „Haiyan“ betroffen, das entspricht zehn Prozent der Gesamtbevölkerung.

"Wir rechnen damit, dass wir auch künftig weiteren Stürmen dieses Ausmaßes in der Region begegnen müssen", sagt Christof Johnen, Leiter der Internationalen Zusammenarbeit beim DRK in Berlin. "Umso wichtiger ist es, weiter in sichere Schutzunterkünfte und Frühwarnsysteme zu investieren und die Vorsorgemaßnahmen weiter auszubauen. Dadurch werden viele Menschenleben gerettet. In der aktuellen Katastrophensituation steht das DRK bereit, die philippinische Schwestergesellschaft zu unterstützen. Zunächst gilt es, Erkenntnisse zu gewinnen. Aber wir müssen mit gravierenden Schäden rechnen."

Das Rote Kreuz bereitet sich aktuell auf das Eintreffen von "Hayian" in Vietnam vor.

Das Rote Kreuz ist dringend auf Spenden für die notleidende Bevölkerung auf den Philippinen angewiesen.
Spendenkonto:
41 41 41, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ: 370 205 00, Stichwort: Wirbelsturm


dpa-Interview mit dem DRK:

Nach dem verheerenden Taifun auf den Philippinen sind internationale Hilfen für die Überlebenden angelaufen. Auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) kümmert sich mit Hochdruck um die Opfer. Im Interview der Nachrichtenagentur dpa gab der Leiter für Internationale Zusammenarbeit beim DRK, Christof Johnen, Auskunft.
Frage: Was hat das Deutsche Rote Kreuz bereits für die Überlebenden
der Taifun-Katastrophe auf den Philippinen organisieren können?
Antwort: Wir konnten sehr schnell reagieren, da das Deutsche Rote Kreuz seit 2008 mit eigenen Leuten auf den Philippinen vertreten ist und wir eng mit der dortigen Schwesterorganisation zusammenarbeiten. Ein erster Hilfskonvoi wurde auf den Weg gebracht. Es sind drei Tankfahrzeuge, die jeweils 10 000 Liter Trinkwasser in Tacloban verteilen. Wir haben die Fahrzeuge vor Ort für längere Zeit gemietet. Auch eine Wasser-Aufbereitungsanlage ist unterwegs.
Frage: Plant das DRK auch Hilfsflüge von Deutschland aus?
Antwort: Das macht im Moment noch keinen Sinn, Hilfsgüter loszuschicken, wenn wir nicht genau wissen, wie sie in die betroffenen Regionen transportiert werden können. Straßen, See- und
Flughäfen sind stark beschädigt. Wir könnten die Ladungen derzeit nur auf den Flughafen von Manila stellen - doch da helfen sie den Menschen nicht.
Frage: Muss damit gerechnet werden, dass Überlebende massenhaft sterben, weil die Bedingungen so schwierig sind und Menschen nicht schnell genug Hilfe bekommen?
Antwort: Nein, das denke ich nicht. Kritisch für jeden Menschen ist aber Wasser. Es wird niemand so schnell verhungern. Aber wer drei Tage lang kein Trinkwasser bekommt, der ist in Lebensgefahr, in akuter Lebensgefahr. Deshalb ist die Versorgung mit Trinkwasser ein Schwerpunkt. Menschen sterben nach Katastrophen auch häufig an Durchfallerkrankungen. Wenn dann noch Atemwegsinfektionen hinzukommen, kann es gefährlich werden - aber das sehen wir im Moment nicht.
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