28.10.2016
2. runder Tisch - Notunterkunft Dreierwalde
Zum letzten „runden Tisch“ trafen sich alle Verantwortlichen, die zum reibungslosen Betrieb der Notunterkunft für Flüchtlinge in Dreierwalde beigetragen hatten.
Fotos und Text:
IVZ Aktuell 28.10.2016 - 14.00 Uhr
von Stephan Beermann
Hörstel erwartet keine Entspannung
Unterkünfte für Geflüchtete
Mit der Schließung der Notunterkunft auf dem ehemaligen Flugplatzin Dreierwalde erwartet die Stadt bis zu 200 zusätzliche Flüchtlinge.
HÖRSTEL. Zum Abschluss sind sie Freitagmorgen noch einmal alle zusammengekommen: Vertreter der Stadt Hörstel und Hörsteler Flüchtlingshilfe, des Kreises, der Polizei, des DRK auf Orts-, Kreis- und Landesebne, der Pfarrgemeinde und der Bezirksregierung Münster. Gemeinsam zogen sie Resümee, was gut gelaufen ist und was besser hätte gemacht werden können in der Notunterkunft auf dem ehemaligen Flugplatz Dreierwalde.
Vor einem Jahr gab es während der Planungsphase manche Bedenken. Ist es möglich, bis zu 700 Menschen dort menschwürdig unterzubringen? Kommt es zu Konflikten? Ist Dreierwalde mit den vielen Gästen überfordert? Längst haben sich die meisten Bedenken relativiert. Die Durchschnittsbelegung lag zu jedem Zeitpunkt seit der Inbetriebnahme am 7. März weit unter der Maximalkapazität. Am 18. Oktober haben die letzten 173 Bewohner die Einrichtung verlassen. Sie wurden nach Ibbenbüren oder andere Kommunen verlegt.
Für die Stadt Hörstel wird die Auflösung der Landeseinrichtung spürbare Konsequenzen haben. Darauf wies der gastgebende Bürgermeister David Ostholthoff während des Gesprächs im Riesenbecker Ratssaal hin. Das Land wird der Stadt Hörstel nach Schließung der Notunterkunft zusätzliche Flüchtlinge zuweisen. Ostholthoff rechnet mit 200 Menschen, für die Hörstel zusätzlich verantwortlich sein wird: „Bei uns stellt sich keine Entspannung ein. Darauf müssen wir uns einstellen“, sagte er. Gegenüber der Bevölkerung werde dies erklärungsbedürftig sein, da die Zahl der Flüchtlinge nach Deutschland doch insgesamt stark gesunken sei. Er hoffe, dass nicht Turnhallen für die Unterbringung beansprucht werden müssen und dass die zuständige Bezirksregierung in Arnsberg Hörstel genügend Zeit einräumt, sich auf die Situation einzustellen. Gesucht werden vor allem kleine Wohnungen. Die Vertreterin der Bezirksregierung in Münster, Yvonne Pape, empfahl, das Gespräch zu suchen: „Ich glaube, das kann man steuern.“
Die Vertreter des DRK zogen insgesamt positive Bilanz der vergangenen Monate. Die Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden inklusive der Polizei sei insgesamt reibungslos verlaufen. Ein ganz dickes Dankeschön gab es von DRK-Sprecherin Ina Ludwig für die örtlichen Helfer des DRK und für die Hörsteler Flüchtlingshilfe. „Die Kleiderkammer war für uns ein Segen“, sagte sie an die Adresse von Jutta Gladen, die stellvertretend für 15 ehrenamtliche Helfer am Gespräch teilnahm. Sie hatten dafür gesorgt, dass die Hilfsgüter in der Halle an der Münsterstraße in Riesenbeck stets gut sortiert und abrufbereit waren. Jutta Gladen gab den Dank weiter an die vielen Menschen aus Hörstel und Umgebung, die fleißig gespendet hatten. Mit der Schließung der Notunterkunft werde auch die Sammelstelle geschlossen. Die Hörsteler Flüchtlingshilfe bereitet jedoch einen Internet-Auftritt vor, über den Einrichtungsgegenstände vermittelt werden sollen. Diese Kontaktstelle wird die Flüchtlingsstelle demnächst vorstellen. Alle am Tisch waren sich einig: Der Bedarf ist weiterhin da. Denn manche neue Wohnung will auch eingerichtet sein.
Die zuletzt 42 Mitarbeiter des DRK in der Notunterkunft sollen möglichst auf andere Einrichtungen verteilt werden. Die Bezirksregierung will in den nächsten Wochen und Monaten die aufgestellten 21 Leichtbauhallen nach und nach abtragen. Während dieser Zeit bleibt der Objektschutz im Einsatz.
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