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08.03.2016
IVZ Aktuell vom 08.03.2016: Notunterkunft Ostenwalde - Eine Zuflucht für Jugendliche
Die bisherige Notunterkunft in Ostenwalde nimmt ab dem 1. April nur noch 15- bis 18-Jährige auf. Bis nächste Woche Freitag werden alle Gäste, die aktuell hier leben, auf andere Einrichtungen verteilt sein.

Bernadette Wiegand und Johannes Hille bestätigten Dienstagmorgen: Die bisherige Notunterkunft in Ostenwalde wird nächste Woche geschlossen. Von Anfang April bis zunächst Ende September sollen dort stattdessen maximal 25 unbegleitete minderjährige Asylsuchende eine erste Unterkunft und Tagesstruktur finden, bevor sie auf eine Wohngruppe verteilt werden.

HÖRSTEL. Ab Anfang April wird der ehemalige DRK-Kindergarten in Ostenwalde für die Unterbringung von „unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden“ (kurz: „Umas“) genutzt. Dies teilt der DRK-Kreisverband Tecklenburger Land mit.

Der ehemalige Kindergarten wird seit August vergangenen Jahres als Notunterkunft für Asylbewerber jeden Alters genutzt. Im Auftrag der Bezirksregierung hat der DRK-Kreisverband die Einrichtung betrieben. Bis zu 115 Männern, Frauen und Kindern konnte so eine erste Bleibe gegeben werden, bevor sie nach einigen Wochen auf andere Kommunen verteilt wurden. Aktuell ist die Einrichtung mit 111 Menschen belegt. Bis nächste Woche Freitag werden alle Gäste auf andere Einrichtungen verteilt sein, informieren DRK-Geschäftsführer Johannes Hille und seine Stellvertreterin Bernadette Wiegand. Im Anschluss werden die Gebäude gereinigt und renoviert, sodass ab dem 1. April die neue Nutzung greifen kann.

Das DRK wird die Liegenschaft vermieten, ist aber ab dem 1. April nicht hauptverantwortlich für den Betrieb. Im Auftrag des Kreisjugendamts Steinfurt werden die Evangelische Jugendhilfe Münsterland und das LWL-Jugendheim Tecklenburg die pädagogische und psychologische Betreuung übernehmen. Bis maximal 25 unbegleitete Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 15 bis 18 Jahren sollen dort eine erste Unterkunft finden und im geschützten Raum die ersten Schritte zur Integration machen können, teilt Sabine Trockel vom Kreisjugendamt mit. Dort sollen sie nach einer oft langen Fluchtgeschichte zunächst zur Ruhe kommen, versorgt werden und eine Tagesstruktur vorfinden. „Entscheidend ist die Beschäftigung“, so Trockel. Vormittags, so die derzeitige Planung, sollen die jungen Leute Sprachunterricht erhalten. Am Nachmittag soll ihnen eine geregelte Beschäftigung angeboten werden. Ziel sei es, für die Jugendlichen schnell feste Strukturen zu schaffen.

Die Ostenwalder Einrichtung sieht das Kreisjugendamt als eine Übergangslösung, die aus der Not heraus entsteht. Denn es können aktuell nicht alle „Umas“ in Wohngruppen untergebracht werden. Weitere Wohngruppen müssen erst noch geschaffen werden. Derzeit betreut das Kreisjugendamt rund 135 „Umas“. Die eigentliche Quote für den Kreis liegt mit 180 Minderjährigen jedoch deutlich höher. Hinzu kommt eine etwa gleich hohe Zahl an „Umas“ in den vier Städten des Kreises mit eigenem Jugendamt. Nach Auskunft der Kreisverwaltung steht neben der Sprachförderung die Klärung der weitergehenden Bedarfe im Vordergrund. Auf diese Weise sollen längerfristige Anschlussmaßnahmen passgenau angeboten werden. In der Regel sollen die Jugendlichen maximal drei Monate in der Einrichtung verbleiben. Der Schulbesuch ist nach Auskunft des Kreises in dieser Phase regelhaft noch nicht vorgesehen.

Rund um die Uhr werden Betreuer in der Einrichtung sein. Aktuell vorgesehen sind tagsüber zwei Pädagogen und ein DRK-Mitarbeiter für die Versorgung. Auch nachts sollen immer mindestens zwei Ansprechpartner für die Jugendlichen vor Ort sein.

Das DRK will einen Bulli einsetzen, damit die Jugendlichen in Begleitung etwas unternehmen können. Bei der Bewältigung der täglichen Aufgaben sollen die jungen Gäste mit einbezogen werden.

IVZ Aktuell 08.03.2016
Autor und Foto: Stephan Beermann
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