29.03.2011
DRK schließt Kindergarten in Ostenwalde
So strahlend schön die Sonne gestern schien, so wenig strahlend sieht es um die Zukunft des Mobile-Kindergartens in Ostenwalde aus. DRK-Vorstand Wolfgang Hille und Leiterin Susanne Onnebrink bezogen gestern Stellung. (Foto/Text: Stephan Beermann,IVZ)
Ostenwalde. Im Sommer 2013 soll der DRK-Kindergarten „Mobile“ in Ostenwalde nach mehr als 30 Jahren für immer seine Pforten schließen. Leiterin Susanne Onnebrink, die 21 therapeutischen und pädagogischen Kräfte der heilpädagogischen Einrichtung sowie viele Kinder und Eltern werden dies als einen schmerzhaften Einschnitt erleben. Derzeit besuchen 22 Kinder aus Hörstel, acht Kinder aus Hopsten und 16 Kinder aus Ibbenbüren den Kindergarten. Eine Alternative zur Schließung gebe es nicht, bedauert Johannes Hille, Vorstand des DRK-Kreisverbands Tecklenburger Land.
Laut EU-Richtlinie soll es künftig keine rein heilpädagogischen Einrichtungen wie in Ostenwalde geben. Es soll nur noch die sogenannte additive Form zugelassen sein (siehe „Zum Thema“). Die additive Form wäre in Ostenwalde aber nur dann möglich, wenn vorwiegend Regelkinder das „Mobile“ besuchten. Dies sei in Ostenwalde aber nicht zu verwirklichen, sagte Hille gestern Morgen. Doch ohne eine Kostenzusage des Landschaftsverbands könne das DRK den Kindergarten nicht weiter betreiben. Nach Rücksprache mit den Bürgermeistern in Hörstel, Hopsten und Ibbenbüren sowie mit dem Kreis- und Landesjugendamt sei er zu dem Entschluss gekommen, feste Daten zu setzen, um den laufenden Betrieb nicht „ausbluten“ zu lassen.
Somit stellt sich die Aufgabe, für die Kinder mit Förderbedarf eine geeignete Einrichtung zu finden. Hörstel und Ibbenbüren haben nach Angaben von Hille zusätzlichen Bedarf an Kindergartenplätzen. In Ibbenbüren will das DRK deshalb bis 2012 einen neuen Kindergarten bauen (siehe Artikel Lokalseite Ibbenbüren). Im Hörsteler Stadtgebiet sollen vorhandene Einrichtungen erweitert werden. Im Gespräch ist der DRK-Kindergarten in Bevergern sowie ein weiterer Kindergarten in Riesenbeck, der noch zu finden wäre.
Bis zum Sommer 2013 werde es den Kindergarten in Ostenwalde mit seinem umfassenden Angebot noch geben, versichert Hille. Anmeldungen sind bis dahin also jederzeit möglich. Danach werde auf jeden Fall eine Lösung vorgelegt, der Versorgungsrahmen müsse gesichert sein: „Wir werden etwas anbieten können.“ An erster Stelle werde das Wohl der Kinder stehen. Auch die Mitarbeiter, die nach der Schließung unterzubringen sind, sollen nicht vergessen werden.
Mobile-Leiterin Onnebrink sieht der Entwicklung mit gemischten Gefühlen entgegen. Die Kinder werden künftig zwar näher im eigenen Lebensraum sein, doch ob die heilpädagogische Versorgung so optimal erfolgen kann wie in Ostenwalde, dies werde noch zu prüfen sein. In Ostenwalde gebe es ein funktionierendes Zusammenwirken der Professionen. Die Kinder profitieren von der Hilfe aus einer Hand. Fehle diese Vielfalt des Angebots, werde es schwieriger, die Kinder hinreichend zu betreuen. „Wir sehen uns fünf Jahre nach der Schließung wieder“, kündigte sie an: „Dann wird man nach einer solchen Einrichtung schreien.“
Was mit dem Kindergartengebäude in Ostenwalde nach 2013 geschehen wird, ist noch offen. Ideen werden gesucht, so Hille. Möglich wäre ein Schulungszentrum, eine Freizeitstätte oder ein Kurheim.
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