05.03.2016
IVZ Aktuell vom 05.03.2016: Helfer packen Spielzeug für Notunterkunft
60 Kartons mit Hilfsgütern hat die Flüchtlingshilfe Hörstel gepackt für die ersten Gäste, die in der Notunterkunft auf dem ehemaligen Flugplatz in Dreierwalde ab der nächsten Woche unterkommen sollen.
HÖRSTEL. Die „Flüchtlingshilfe Hörstel“ kann gerade jetzt richtig greifen: In der nächsten Woche werden die ersten Gäste in der Notunterkunft auf dem ehemaligen Flugplatz Dreierwalde erwartet. Die vielen Spenden zeigen, dass der überwältigende Teil der Hörsteler bereit ist, die Flüchtlinge tatkräftig zu unterstützen.
Wie viele es zum Start sein werden – ob 200 oder mehr –, das wusste bis Freitagmittag nicht einmal die für die Zuteilung zuständige Bezirksregierung Arnsberg. „Das hängt vom aktuellen Geschehen und vielen Umständen ab, die ineinander greifen“, sagte Freitag Pressesprecher Christoph Söbbeler auf Anfrage. Aktuell seien die Zugänge nicht so extrem groß. „Aber wir wissen, wie sprunghaft sich das entwickeln kann.“ Er gehe davon aus, dass die ersten Gäste nicht vor Mittwoch eintreffen werden.
Unbekannt ist auch, welcher Nationalität sie sind und wie viele Kinder darunter sein werden. Besonders ihnen gilt das Augenmerk der DRK-Helfer. Für die Kinder soll die Spielhalle in der Notunterkunft, die am vergangenen Wochenende der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, gut vorbereitet sein. Dabei findet das DRK die Unterstützung der Flüchtlingshilfe Hörstel. Die betreibt in einer angemieteten Halle an der Münsterstraße in Riesenbeck eine große Sammelstelle: Schuhe, Bekleidung jeder Art und Größe, kleine Elektrogeräte und Möbel, wohin das Auge reicht. Alles gespendet von der Bevölkerung und aufgearbeitet, geordnet und sortiert von 15 freiwilligen Helfern – der beste Beweis dafür, dass der überwältigende Teil der Hörsteler bereit ist, die Flüchtlinge tatkräftig zu unterstützen.
Mit einem Kleintransporter und Autos fuhren DRK-Helfer Freitagmorgen vor, um einen Teil der Güter einzupacken und nach Dreierwalde zu bringen. „Wir haben 60 Kartons gepackt, ohne genau zu wissen, wie viele Männer, Frauen oder Kinder zuerst kommen werden“, sage Jutta Gladen, Ansprechpartnerin für die Riesenbecker Sammelstelle. Der erste Bedarf sollte damit aber gedeckt werden können. Besonders Winterkleidung ist jetzt natürlich angesagt, und: „Schmale, jugendliche Herrenkleidung, nicht unbedingt XXL“, so Jutta Gladen.
Die Helferinnen haben jedes Bekleidungsstück begutachtet und zugeordnet. Rund 90 Prozent davon gelten als sehr gut tragbar. „Teilweise sind die Sache sogar noch ganz neu“, haben die drei Helferinnen Elisabeth Sutthues, Irmgard Autermann und Waltraud Thalmann festgestellt, während sie einige Kinderpuppen und Gesellschaftsspiele für den Transport nach Dreierwalde einpacken. Und weil sie außerdem bei der Betreuung der Flüchtlinge dienstags im Riesenbecker Jugendheim bzw. in der Alten Schule auf dem Harkenberg mitwirken, wissen sie auch, welches Spiel besonders beliebt ist: Mensch-ärgere-dich-nicht.
Den beiden DRK-Mitarbeitern Stefan Hahn und Ina Ludwig sichert Jutta Gladen die Hilfe der Flüchtlingshilfe der Stadt Hörstel zu: „Wenn Sie etwas brauchen, müssen Sie sich nur melden“, sagte sie. Stefan Hahn bestätigt: „Die Kooperation läuft gut.“
Auf einen besonderen Wunsch weist er noch hin: Wer eine Tischtennis-Platte oder einen Kickertisch für die Notunterkunft erübrigen kann, der möge sich doch bitte umgehend melden. Denn etwas Ablenkung im Spiel dürfte den Menschen in der Unterkunft gewiss zugute kommen.
Die Stadt Hörstel hat sich über das Kleider- und Möbellager an der Münsterstraße zur Erstausstattung von Wohnungen ebenfalls bedienen können.
Jutta Gladen weist darauf hin, dass aktuell keine Spenden erforderlich sind, weil das Lager noch sehr gut befüllt ist. Hilfe wird jedoch bei der Betreuung der Flüchtlinge, die in Hörstel leben, dringend gesucht.
Nähere Infos dazu unter: www.hoerstel.de
Ibbenbürener Volkszeitung vom 05.03.2016
Foto: Stephan Beermann
Autor: Stephan Beermann
Tel: 05451 933 245
« zurück
|